Ludwig lernt nix aus der Geschichte. Oder doch? Hat er inzwischen für sich festgestellt, daß das Kleben an Vergangenheit mit der Forderung der Vergangenheitsbewältigung ihm nur schadet. Er lebt im Jetzt und prüft das heute noch vorhandene Fundament der Vergangenheit auf seine Tragfähigkeit in der Gegenwart. Das, was ist, nutzen und nicht das alte Fundament verbiegen wollen im Sinne von Umdeutung – „Was wäre, wenn das alte Fundament nicht von den Römern, sondern ausschließlich von den Atlantern, Wikinger oder eine sonstige wilde Horde gebaut worden wäre? Wäre das heute besser für seinen Lebensstandard? Alles alte, das nicht mehr im Jetzt ist, hat seine Schuldigkeit (das blödsinnigste meiner Worte. Aber dennoch für den Normalo verständlich)
Was nutzt ihm Geschichte? Aus der wurde eh nie was daraus gelernt im Sinne von würdevollem Zusammenleben, bis auf unbedeutenden Kleinigkeiten. Z. Bp., die Pfoten von der heißen Herdplatte fernhalten. Diese Erfahrung ist nicht Geschichte, sondern persönliche Geschichte – schmerzhafte Erfahrung, die am Rande des eigenen Egos endet. Das ist auch das Dilemma des Kollektivs, das sich aus Kleinzellen zusammensetzt – nicht getrennt werden kann und das Große schafft. Jetzt wird’s kompliziert. L. muß sich noch einige Gedanken dazu machen, bzgl. eigener und kollektiver Geschichte, die ihn im Jetzt beeinflußt.
Also weg mit der Geschichte. Die mochte ich bereits in der Schule nicht. Geschichte hat – wenn überhaupt nur akademischen Wert.
Und jetzt, heute auf einen Artikel über Ägypten, Pharaonen und das gepeinigte jüdische Volk stoßend, ist Ludwig Feuer und Flamme mit der Frage: Was wäre, wenn diese alte Geschichte so nie stattgefunden hätte? Gäbe es da heute überhaupt einen Konflikt mit dem auserwählten Volk? Wäre es überhaupt existent oder von Bedeutung?
Besonders spannend wird die Feststellung in diesen Artikel, daß in den alten Schriften keine Pyramiden und Pharaonen erwähnt werden. Das geknechtete auserwählte Volk muß sich warm anziehen, wenn dieser Artikel stimmig ist. Das Sklaventum gab es in dieser Form nicht. Ihr geistiges Fundament, festgeklopft in der Thora und der Bibel, auf das sie sich seit langem beziehen, wackelt dann. Aber was nützt es, sowas aufzudecken. Werden dadurch Verhaltensweisen geändert, wenn die wahre Geschichte bekannt wäre. Ne, denkt Ludwig. Das Hamsterrad ist inzwischen zur Zentrifuge geworden, die erst Hirn und dann Eier ausschleudert. Bleibt nur eines. Eigene Geschichte schreiben, die eigenen Erlebnisse reflektieren. Aus der globalen Geschichte ist keine Menschwerdung möglich. Warum? Weil immer andere für das eigene Schicksal schuld sind. Und noch was. Immer gucken was deine Handlungen bewirken könnten. Aua wirst du öfter schreien.
http://wunderhaft.blogspot.de/2016/08/warum-werden-die-pyramiden-nicht-in-der.html
Ludwig bleibt nach dieser Betrachtung dabei, nix aus Geschichte dazulernen zu wollen, weil es daraus nix zu lernen gibt. ‚Es gibt da nichts zu sehen, gehen sie weiter‘. (HPK)
L. möchte in diesen Zusammenhang nochmals auf den kernigen Artikel, von Luckyhans hinweisen. Paßt bestens dazu:
https://bumibahagia.com/2016/07/12/das-alte-aegypten-teil-1/
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