Lieber Tom,
bei mir war es ein bissle anders.
Ich war ein Leistungsmensch, war immer so was von stolz, es alleine zu schaffen.
Mit elf/zwölf Jahren hab ich mein erstes Geld verdient, es war für mich überhaupt immer die Handhabe für mein Leben, immer alles alleine zu machen, dann kann dich keiner am……!
Auch die drei Kinder, alleine zu schaffen, nicht niemals nicht auf jemand angewiesen zu sein.
Der letzte Ex wollte unbedingt ein eigenes Haus, hat mir dann sämtliche Schulden auf dieses Haus, das er unbedingt wollte, aufs Auge gedrückt.
Ich hab es gestemmt, ja mit zwei Jobs, keine Zeit für die Kinder und einem eigenen Vergessen, damit hab ich es geschafft.
Ich erinnere mich, dass mich mal ein Arbeitskollege darauf angesprochen hat und gemeint hat, dass es nicht gesund ist was ich da mache. Daraufhin hab ich die Antwort gegeben, dass „Arbeit frei mache!“ Als Zusatz hab ich gemeint, dass ich lieber mein Sach bezahl, als Danke sagen zu müssen.
Dann 2008 kam der Zusammenbruch, von jetzt auf gleich ging nichts mehr.
Die Erkrankung hat dann sämtliche Ersparnisse, wie Bausparer, Lebensversicherung etc. alles aufgefressen.
Die Hauskreditbank hat dann auch so liebenswürdig den Kreditrahmen geändert und meine Tilgung ruck zuck verdoppelt.
Dass damals 2008 diese Kreditblase überhaupt geplatzt ist, das hab ich gar nicht richtig war genommen.
Heute habe ich wenig, eigentlich gar nichts mehr, aber es ist auch kein schlechtes Gefühl in mir drin, weil ich weiß, woher das ganze Höllenspiel kam.
Und umso weniger du hast, umso weniger können sie dir wegnehmen, ist heute mein Motto!
Lg Bettina
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